Federico Viticci verwies in seinem Blog auf einen interessanten Artikel von MG Siegler. Dieser stellt die Frage:
Welche App öffnen Sie morgens als Erstes auf Ihrem Smartphone?
Hier ist meine Antwort und was ich selbst davon halte.
Die App, die ich als Erstes öffne
Bei mir ist es die E-Mail-App.
Aber Herr Blatter, Sie und Ihre Kollegen raten ja immer, sich nicht als Erstes mit E-Mails zu beschäftigen, weil man sich sonst verzettelt?
Ja, das stimmt grundsätzlich schon, aber es zeigt einmal mehr, wie individuell das Zeitmanagement sein muss.
- Ich lese als Erstes meine E-Mails, da ich über Nacht selten „richtige“ E-Mails erhalte, sondern eher Newsletter oder allenfalls Antworten auf Support-Anfragen. Es ist schlicht Neugier, weshalb ich mit den E-Mails starte.
- Das funktioniert bei mir, da mein Zeitfenster morgens früh recht klein ist und ich mich gar nicht in den E-Mails verlieren kann.
- Außerdem ist mein Posteingang grundsätzlich so gut wie leer. Es hat also nur die neuen, ungelesenen und unbehandelten E-Mails darin. Auch deshalb kann ich mich hier nicht verlieren.
Danach schaue ich nicht mehr in meine E-Mails, bis ich meinen Posteingang komplett abarbeite. Das ist das erste Mal – je nach Tag bzw. Lust und Laune – irgendwann im Laufe des Vormittags der Fall: Häufig um gegen 9 Uhr, manchmal aber auch gegen 11 Uhr. Später im Verlaufe des Tages arbeite ich den Posteingang immer wieder komplett ab.
Die Apps, die dann folgen
In der Regel folge ich nach dem Aufstehen meinem Morgenritual. Wenn ich dann frühstücke und meine Frau noch nicht wach ist, dann starte ich gerne Tweetbot (mein Twitter-Client) und/oder Reeder (mein RSS-Programm). Ich lese also keine Zeitungen, sondern lese die neuesten Tweets und Artikel von Blogs, die mich interessieren.
So what?
Wieso ist es überhaupt wichtig, welche App man als Erstes öffnet?
Ganz einfach: Sie verrät einiges darüber, wie Sie „funktionieren“ und arbeiten. Hinzu kommt: So wie der Tag beginnt, wird er verlaufen. Wenn ich bereits morgens früh ziellos im Netz surfe oder hektisch (gedanklich) hin und her springe mit dem Ergebnis, dass ich den Bus fast verpasse, wird der Tag genauso weiterverlaufen: Hektisch, stressig, ziellos.
Und schließlich geht es wie immer im Anti-Zeitmanagement um bewusstes Handeln. Man darf sich ruhig auch mal treiben lassen, aber nicht unbedingt am Morgen früh oder bei der Arbeit. Hier sind andere Fähigkeiten gefragt, nämlich eben bewusstes Entscheiden und Handeln.
Welche App öffnen Sie morgens als Erstes?
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